Wie Grenzen zu Chancen werden

 

 

Hast du dich auch schon über deine Grenzen geärgert?  Was ist es bei dir, dass dich ärgert? Mich ärgert z.B., dass ich beim Autofahren nie weiß, wann ich in die Reizüberflutung komme. Lange im Stau stehen oder starkbefahrene Autobahnen wie die A 5 oder A 6 sind für mich der Horror. Lärm und viele Menschen rauben mir Kraft. Ach und mehr als drei Besorgungen und Erledigungen sollte ich auch nicht machen, denn dann bin ich erschöpft.

Nun, meine Liste über Grenzen, die mich manchmal ärgern, ist noch lange nicht zu Ende.

 

Wie lang ist deine Liste?
Über welche körperlichen, geistigen oder seelischen Grenzen ärgerst du dich?

  • Kommst du bei Anforderungen leicht unter Druck? Nimmst du Erlebtes oder deine Gefühle sehr tief und intensiv wahr?
  • Hast du eine schmale Komfortzone, wenn du auf Menschen oder viele Reize triffst?
  • Hallt Erlebtes lange in dir nach?

Dann könnte es sein, dass du zu den 20 % der Menschen gehören, deren Nervensystem Sinneseindrücke intensiver wahrnimmt als andere Menschen.

Elaine N. Aaron, Universitätsprofessorin und Psychotherapeutin aus den USA, die Studien darüber erstellte, beschreibt diese Menschen als hochsensitiv (HSP=Highly Sensitiv Persons). Diese besondere Veranlagung kann angeboren, aber auch erworben sein.

Wusstest du, dass Dauerstress, belastende Lebenserfahrungen und Traumata deinen Hypothalamus (einen Filter in Ihrem Gehirn, der Sie vor Reizüberflutung schützt) durchlässiger machen?
Viele Menschen merken z.B. wenn sie älter werden, dass sie nun “nicht mehr den Nerv haben” für Dinge, die ihnen in jüngeren Jahren nichts ausmachten.

 

Menschen, deren Filter dünner ist, nehmen wesentlich mehr wahr als andere Personen.

Sie hören, sehen, schmecken, spüren, erleben … mehr und ausgeprägter als andere Menschen. Gleichzeitig bedeutet dieses MEHR an Information für die Sinne, dass sie mehr verarbeiten müssen als andere Menschen. Folglich sind sie schneller erschöpft und brauchen mehr Pausen Reize und Erlebtes zu verarbeiten.

In einer Welt, die immer lauter und schneller wird und in der Leistung und Erfolg zählt, schämen sich viele Menschen ihrer Grenzen. Sie bekommen das Gefühl nicht mithalten zu können, schwach zu sein und keine Grenzen haben zu dürfen.

Wie geht es dir damit? Hast du auch das Gefühl nicht mithalten zu können und keine Grenzen haben zu dürfen?

Lebst du auch mit einem dünneren Filter und ärgerst dich vielleicht darüber? Fragst du dich, wie kann ich mit meinem dünneren Filter gut leben? 

Ich möchte dich einladen, zu entdecken

  • welche tiefen Geschenke in den Grenzen deiner Hochsensitivität verborgen liegen
  • was deine ganz persönlichen Stärken, Fähigkeit & Ressourcen sind
  • wie du mit der Annahme der Grenzen und dem Leben deiner Stärken aufblühen kannst.

Und so kann ich dir dabei helfen:

  1. Mit dem Seminar “Grenzen sind Chancen – Hochsensibilität annehmen & aufblühen”
    >  15. – 19. Mai 2019 im Allgäu ( noch 2 Plätze frei – mehr Infos hier – Anmeldeschluss: 30. April 2019)
    >  7. – 11. Oktober 2019 am Thunersee ( Frühbucherpreis bis 30.6. 2019 – mehr Infos hier)
  2. Mit dem neuen Fernkurs “Grenzen sind Chancen – Hochsensibilität annehmen & aufblühen”
    > Mehr Infos findest du hier
  3. Mit (Telefon-)Einzelcoaching 
    > Mehr Infos findest du hier

 

Wir können deine Grenzen zu Chancen werden? 

Vielleicht hilft dir folgender Impuls etwas weiter.

Grenzen sind lebensnotwendig. Grenzen geben Identität. Sie schützen, geben Orientierung und Sicherheit. Deswegen sind wir so wütend, wenn Sie verletzt werden oder nicht sein dürfen.

 

Wütend sind wir aber auch über Grenzen, die einengen – und zwar uns und andere. Jemand, der ständig darauf achtet, dass er sich nicht überfordert und deshalb nicht mehr an seine Grenzen geht, der steht in Gefahr, dass seine Grenzen und damit sein Leben enger und enger wird. Er wird immer noch sensitiver.

Umgang mit Grenzen erfordert Wahrhaftigkeit und Weisheit. Es gilt zu erkennen:

            1. Wo muss und darf ich Grenzen schützen? á la:
              “Zum Schutze schafft er Mauern und Wehr” (Jesaja 26,1)
            2. Wo muss und darf ich Grenzen erweitern? á la
              “Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen” (Psalm 18,30)

Die dritte Erkenntnis, die mir persönlich hilft, habe ich bei einem Mann aus der Bibel gelernt. Er schreibt:

“Als ich das hörte, dass Gott sagt – Lass dir an meiner Gnade genügen, meine Kraft ist in deiner Schwachheit mächtig, da kommt sie am besten zur Geltung – wurde ich froh und ließ es geschehen. Ich hörte auf, meine Handicaps und Begrenzungen zu fixieren und begann das Geschenk dahinter zu sehen. Nun begrüße ich meine Grenzen …2. Kor. 12, 9 f nach “The Message” ) 

Nun, so freudig wie Paulus, begrüße ich meine Grenzen noch nicht. Doch eines versuche ich, ich frage mich: Was ist das verborgene Geschenk hinter der Grenze, die mich gerade ärgert? Zu was lädt mich diese Grenze ein? Und dabei mache ich Entdeckungen, die mich staunen lassen. Denn meistens laden sie mich zu einem Leben, nach dem ich mich zutiefst sehne.

 

Von Herzen wünsche ich dir in den kommenden Wochen, dass du die verborgenen Geschenke deiner ganz persönlichen Grenzen entdeckst.

Übrigens das verborgene Geschenk meiner schnellen Reizüberflutung beim Autofahren sind viele Stopps und Pausen und das Entdecken des MICH-FAHREN-LASSEN´s durch die Bahn. Durch die Stops unterwegs bekomme ich wunderschöne Einblicke in neue Orte und Landschaften, entdecke manches schöne Schlösschen oder Kloster. Und beim Bahnfahren kann ich in Ruhe lesen, schreiben, … und habe manche tolle Begegnung, die ich hinter dem Steuer nie hatte.

Und so wünsche ich dir und mir, immer wieder ein JA zu unseren Grenzen und einen gelassenen Umgang mit Schwäche. Denn nur was wir annehmen, kann sich wandeln. Gott behüte dich.

Andrea Kreuzer