Wie kann mir mein Unheilsein zur Weite werden? Wie kann meine Sehnsucht nach Heilsein mir zum Geschenk werden, ohne dass ich mich überfordere?
Ein Text von Andrea Schwarz und das Seminar “Grenzen sind Chancen” ( letzte Anmeldemöglichkeit heute 9. Mai ! ), bieten Anregung und Hilfe.

Sehnst du dich auch manchmal danach einfach heil zu sein und keine Grenzen zu haben, die dich einengen? Besonders Menschen mit feinen Sinnen und Menschen, die Verletzungen erlebt haben, die bis heute nachwirken, leiden unter ihren Grenzen, unter ihrer Gebrochenheit.

Wie kann mir mein Unheilsein zur Weite werden? Wie kann meine Sehnsucht nach Heilsein mir zum Geschenk werden, ohne dass ich mich überfordere?

Andrea Schwarz hat dazu folgende Gedanken:

Diese Situation, das Unheilsein und die Sehnsucht nach Heilsein, das ist die Grundgebrochenheit von uns Menschen.

Die Verletzungen und die Sehnsucht gehören zum menschlichen Leben dazu – auch wenn mancher sie sich nicht eingestehen will, wenn wir Tod und Krankheit, Einsamkeit und Scheitern gerne aus unserem Leben verbannen würden … Die Flucht vor dieser Gebrochenheit kann nicht gelingen, irgendwann wird jeder von ihr eingeholt – und sei es in der letzten großen Kränkung des Menschen, dem Tod.

Deshalb müssen wir lernen, mit dieser Gebrochenheit zu leben, sie anzunehmen, sie zu gestalten. Wir müssen lernen, unsere Verletzungen und Behinderungen zuzulassen – und trotzdem der Sehnsucht zu vertrauen. Vielleicht mehr noch – möglicherweise bergen unsere Verwundungen und Gebrochenheiten auch eine Chance in sich.

Wenn einer ganz und gar heil wäre, der bräuchte nichts mehr. Wer gebrochen ist, sich als hilfsbedürftig erfährt, den Mangel erlebt, der wird empfänglich für Zeichen der Nähe, dankbar für Zuwendung, offen für die Liebe

Andrea Schwarz
aus: Jeden Tag mehr Leben, 2. April, Herder Verlag

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Von Herzen wünsche ich dir, dass du erlebst: Da wo du schwach bist, bist du stark. Denn Gottes Kraft kommt dann zum Zug, wenn du an deine Grenzen kommst.

Mit meinen Grenzen grenze ich an Gott. (Bischof Klaus Hemmerle)

Andrea Kreuzer