Darf ich meiner Sehnsucht trauen?

Kennst du das, dass du dich seit Jahren nach etwas sehnst, aber nicht findest oder bekommst? Vielleicht einen Arbeitsplatz, der dir mehr entspricht? Ein sicheres Einkommen? Einen Partner? Eine Familie – eigene Kinder? Einen neuen Wohnort? Anerkennung auf deiner Arbeit? Die Unterstützung oder Wertschätzung deines Chefs?
Vielleicht ist das, wonach du dich sehnst, auch mehr innerlich? Wie z.B. mehr Selbstwert? Oder die Annahme deiner Grenzen? Eine tiefere Geborgenheit in Gott? Die Lösung eines Problems? Das Gefühl von Zugehörigkeit – Menschen, mit denen du deine Werte und eine Vision teilst?

Nach was sehnst du dich und findest oder bekommst es nicht?

Geht es dir auch so, dass du manchmal am liebsten resignieren und die Sehnsucht nicht mehr spüren möchtest?
 Hingezogene Hoffnung kann das Herz krank machen. Das sagt schon ein weiser Mann in den Sprüchen der Bibel.

 

  • Vielleicht hast du, wie ich, im Umgang mit der Sehnsucht schon alles ausprobiert: vom hartnäckigen sich Einsetzen für die Erfüllung der Sehnsucht, der anhaltenden Suche, dem Wachsein, Augen offen halten, bis hin zur kritischen Selbsthinterfragung: Mache ich etwas falsch? Liegt es an mir, dass ich nicht bekomme, wonach ich suche?
  • Vielleicht kennst du es auch, dass deine Traurigkeit und der Schmerz der nicht erfüllten Sehnsucht in Selbstvorwürfen kippen kann: Du bist schuld …, Es liegt an dir …, Du hast zu hohe Erwartungen …
  • Oder hast du auch begonnen an der Richtigkeit und Rechtmässigkeit deiner Sehnsucht zu zweifeln?

Wusstest du, dass Schuldvorwürfe leichter auszuhalten sind als Ohnmacht?

Was ich wahrnehme und lerne bezüglich “unerfüllter Sehnsucht” ist, dass sie mich mit den Verletzungen und Schutzmechanismen meines Herzens in Berührung bringt.
Sie bringt mich z.B. in Berührung mit meinem enttäuschten Vertrauen in Gott. Oder mit dem Denken: Das, wonach ich mich sehne, verdiene ich nicht oder ist unrealistisch. Oder mit Erfahrungen, die ich irgendwann generalisiert habe und deren Sätze hartnäckig in mir auftauchen: Ich bin nicht gewollt. Ich genüge nicht. Ich werde nicht gehört. Ich bin nicht liebenswert. …

 

Falls du dich auch fragst, ob du deiner Sehnsucht trauen darfst, möchte ich dir folgende verblüffende Beobachtung und Ermutigung einer dänischen Schriftstellerin weitergeben:

Sowenig es

Zugvögel gibt,
die ihren Weg nehmen nach wärmeren Gegenden, welche es gar nicht gibt;

oder Flüsse,
die sich ihren Lauf durch Felsen und Ebenen bahnen und einem Meer entgegenströmen, das es gar nicht gibt

– so wenig hat Gott Sehnsucht oder Hoffnung erschaffen,
ohne eine Wirklichkeit zur Hand zu haben, die dazugehört.

Unsere Sehnsucht ist der Pfad
und er führt zu Gott.
Achte darauf.

Tanja Blixen; Babettes Fest

 

 

 

 

 

Darf ich meiner Sehnsucht trauen?       JA
Darfst du deiner Sehnsucht trauen?      JA

Hinter unser Sehnsucht gibt es eine Wirklichkeit, die Gott für uns bereit hält. Mir macht das Hoffnung trotz täglicher Zweifel und Schutzmechanismen.

Muss ich nun meine Zweifel und Schutzmechanismen bekämpfen?
Ich denke: Nein.
Vielleicht wollen sie eher geliebt und angenommen werden?

Ein Ausspruch von Pierre Stutz, stupst mich in diese Richtung. Er sagt:

Ein Christsein heißt, die Anfechtung bejahen, weil die Anfechtung der Ort ist, in dem der Glaube entsteht und glaubhaft bleibt.

D.h. der Zweifel, ob ich meiner Sehnsucht trauen darf, ist der Ort, wo mein Glaube entsteht, dass Gott eine Wirklichkeit für mich bereit hat, die hinter der Sehnsucht steht. Die Sehnsucht ist dazu da, dass ich mich auf den Weg mache, zu IHM, zu der Suche danach, was ER für mich an Erfüllung meiner Sehnsucht bereit hat.

 

Bleibt vielleicht jetzt noch die Frage: Was ist deine Sehnsucht? Worauf wartest du?

Vielleicht möchtest du dir die Zeit nehmen und das mal aufschreiben oder aufmalen?

Wozu das gut ist?
Ganz einfach: Das, wohin wir gucken, dorthin steuern wir.
Das ist wie beim Autofahren. Schauen wir nach rechts, steuern wir automatisch dorthin. 

Das, was wir ansehen, hat einen Einfluss auf uns. Man könnte auch sagen, das, was wir ansehen, greift nach uns, hat uns “mehr oder weniger” im Griff. Deshalb können wir in der Bibel immer und immer wieder lesen, wie Gott seine Menschenkinder ermutigt und sagt:

Sieh nicht auf …
die Feinde, das Heer, den Sturm, die Bedrohung, den Wind, den Mangel, deine Angst, deine Furcht, was andere über dich sagen oder denken, das Unverständnis deiner Zeitgenossen, den Widerstand, die scheinbare Sicherheit von Reichtum & Einfluss, …

Sieh nicht auf die Riesen, die Übermacht, das Erlebte, das Vergangene, das Verlorene, deine Verletzungen, die Niederlagen, die Verluste, deine Grenzen, die Unmöglichkeiten, …

Sieh auf mich … Ich will dein Glück und nicht dein Unglück. Ich will dir eine Zukunft schenken, wie du sie dir erhoffst (Jer. 29.11 GN)

Sieh auf mich … Egal, was passiert, du bist in meiner Liebe geborgen (Röm. 8, 28; 35-39) Alles, aber auch alles, muss letztendlich dazu dienen, dich heil und ganz zu machen.

Freue dich an mir, ich werde dir geben, was sich dein Herz wünscht. (Ps. 35,4) Fasse Vertrauen. Entdecke, was ich dir Gutes tue, wie ich es liebe dich zu beschenken. Lass dich von mir lieben. Öffne dich für die unendliche Weite und Höhe und Tiefe meiner Liebe zu dir.
Sie wird deine Angst vertreiben.

Was ist deine Sehnsucht? Worauf wartest du und kannst es vielleicht nicht mehr glauben? Was wagst du nicht mehr zu hoffen, weil es zu weh täte, noch mal enttäuscht zu werden? 

 

  • Täte es dir gut, mit jemanden darüber zu reden, vielleicht deinem inneren Team mal zuzuhören, WER was sagt und warum WAS blockiert? 
    Gerne bin ich für dich da, wenn du Beratung oder Coaching möchtest. Mehr Infos dazu findest du hier.

 

  • Falls du dich nach
    → nach mehr Selbstwert
    → Freude an den eigenen Stärken
    → Annahme deiner Hochsensibilität
    → Versöhnung mit deinen Grenzen
    sehnst, könnte dieser Fernkurs oder dieses Seminar etwas für dich sein

 

  • Falls du dich danach sehnst
    → deine
     Schwäche (körperlich, seelisch, geistig, … ) anzunehmen
    → 
    und keine Angst mehr vor ihr zu haben
    könnte dieses Seminar etwas für dich sein

 

Von Herzen wünsche ich dir ein JA zu deiner Sehnsucht.
Möge sie ein Pfad sein, der dich immer wieder zu Gott führt.
Zu dem Gott, der eine Wirklichkeit bereit hat, die zu deiner Sehnsucht gehört.

Andrea Kreuzer