Gespannt blicke ich mit fünfzehn anderen Teilnehmern der Schweigeexerzitien auf den Leiter. Wir alle haben uns zu diesem Thema „Was nicht angenommen ist, ist nicht geheilt“ angemeldet. Heute ist der erste Tag mit Input und ich bin gespannt darauf, welchen Impuls wir bekommen werden, um dieses Thema anzugehen. Nein, eigentlich bin ich nicht nur gespannt, sondern richtig gehend „hungrig“ und erwartungsvoll.
Da. Endlich. Es geht los. Der Leiter beginnt mit einer Geschichte: “Eines Tages fragte Henri Nouwen (ein bekannter Theologe, Seelsorger und Autor, der in den USA und Kanada lebte) den Abt des Trappistenklosters John Eudes: Wie kann ich leben, damit ich nicht mich selbst, sondern Gott verherrliche? Ich stelle fest, dass ich immer etwas Besonderes sein, tun, mich von anderen abheben möchte, … Der Abt antwortete: Die Frage heißt nicht, wie können wir so leben, dass wir Gott verherrlichen? sondern: Wie können wir das leben, was wir im tiefsten Wesen sind? – nämlich Herrlichkeit Gottes. Nehmen Sie das als ihr Wort mit „Ich bin die Herrlichkeit Gottes.”
Der Leiter wendet sich an uns: “Ich lade Sie ein, das heute als Impuls für diesen Tag mitzunehmen und auf sich wirken zu lassen – ICH BIN HERRLICHKEIT GOTTES. Kommen Sie darüber mit Gott ins Gespräch. Lesen Sie, wenn Sie möchten, die Stellen in Römer 8 Vers 30, in Johannes 17, 22 oder Jesaja 43, 4. Sie sind der Ort, wo Gott wohnt.”
Wow. Einfach nur wow. Ich bin sprachlos und berührt. Anstatt mich mit dem beschäftigen zu müssen, was mich nervt und was in meinem Leben noch nicht heil ist, werde ich angeleitet, meinen Blick auf das zu richten, was ich im tiefsten Wesen bin: Herrlichkeit Gottes.
Vielleicht möchten Sie diesen Gedanken ja auch mal eine Zeit lang bewegen: Ich bin Herrlichkeit Gottes.
Und vielleicht geht es Ihnen dann wie mir und Sie fragen sich bzw. Gott:
Was ist herrlich an mir? Wo zeigt sich an mir deine Herrlichkeit, Gott?
Und vielleicht antwortet Ihnen Gott und sagt:
In allem was IST, zeigt sich meine Würde, mein Wesen.
Meine Herrlichkeit zeigt sich in dem, was dich freut, was du liebst, was du kannst, was dich berührt, was dich ärgert, was dir wichtig ist, was dich begeistert. Sie zeigt sich in dem, was du brauchst, wofür du dich einsetzt, was du annimmst und bejahst, wie du mich wahrnimmst und führen lässt, …
Meine Herrlichkeit zeigt sich auch in deiner Geschichte, in deinen Kämpfen, in deiner Armut, in deiner Ohnmacht, in deiner Entwicklung, in deiner Heilung, dort, wo du leidest, dort, wo du bedürftig bist …
Wollen Sie sich mit Gott mitfreuen? Dann könnte es hilfreich sein, sich zu dem einen oder anderen Punkt Notizen zu machen. Wenn Sie möchten schreiben Sie doch mal auf: Was ist Ihre Geschichte? Was ist der rote Faden, der sich durch Ihre verschiedenen Lebensabschnitte durchzieht? Was freut Sie? Was berührt Sie? Wo sind Sie gewachsen? Wo haben Sie Heilung erfahren? Wo sind Sie bedürftig? Was trainiert Sie diese Bedürftigkeit? …
Falls Sie sich dann noch nicht so richtig mit Gott über sich freuen können und Sie das traurig macht, dann könnte es sein, dass folgendes Seminar für Sie genau das Richtige ist. Es erklärt das neurowissenschaftliche Geheimnis, wie es kommt, dass manchem Menschen dieser Selbstwert immer wieder entgleitet, trotz Erinnern, dass man wertvoll und geliebt ist, trotz Bearbeiten dieses Themas in Seelsorge oder Therapie. Und es zeigt Ihnen, wie das Wissen um die eigene Berufung und die Kenntnis, wie Selbstwert sich entwickelt, helfen die eigene Schönheit, Stärke, Würde und Wert zu spüren.
Vom Geschenk DU selbst zu sein – Berufungsfindung & Selbstwertentwicklung
22. – 25. Februar 2020
Exerzitienhaus Himmelspforten, Würzburg
Den Flyer finden Sie hier
Von Herzen wünsche ich Ihnen diese Freude, das zu leben leben, was Sie zutiefst sind – Herrlichkeit Gottes. Lassen Sie dieses Wissen in sich wachsen.
Andrea Kreuzer