Eine liebevolle Hilfe für Stress

Die Kirchenglocken läuten. Ich trete fester in die Pedale. „Mist, schon 18 Uhr. Das wird knapp.“  Mit rasanter Geschwindigkeit biege ich auf meinem Rad um die Ecke. Kaum bin ich wieder aus der Kurve trete ich fester in die Pedale. Es ist ein wunderschöner Abend. Doch dafür habe ich keinen Blick. Ich bin innerlich angespannt, genauer gesagt unter Druck. Um 18.30 Uhr schließt das kleine Lebens-mittelgeschäft, in dem ich etwas bestellt habe. Da ich diese Bestellung unbedingt haben möchte, muss ich den Weg in die nächste Kleinstadt in 25 Minuten statt der üblichen 30 schaffen. Wäre ich nur eher losgefahren.

Verbissen trete ich in die Pedale. Der Weg, den ich sonst genieße mit den wunderschön renovierten Fachwerkbauten, den tiefblauen Petunien, den rot blühenden Geranien, zieht an mir vorbei, ohne dass ich die schöne ländliche Atmosphäre wahrnehme. Da, die nächste Kurve. Ich biege auf die Hauptstraße, folge ihr und biege schließlich in einen Feldweg. Nur noch zwei Häuser, dann bin ich aus dem Dorf. Aus Gewohnheit die Einfahrten checkend blicke ich zu dem letzten Haus und stutze. Und dann muss ich lachen. Wow. Welcher Gegensatz zu mir gestressten Person. Vor dem Haus auf einem Tisch liegt eine Katze in der abendlichen Sonne und zwar so entspannt und genüsslich, dass mir plötzlich bewusst wird, wie gestresst ich mich verhalte.

Ihr ganzer Körper liegt wie Perlen auf einer Kette aufgereiht , dass man meinen könnte, sie wolle keinen einzigen Sonnenstrahl auf irgendeinem Punkt ihres Körpers vermissen. Sie ist das Innbild der Gelassenheit, des einfach Seins und Genießens.

Automatisch vermindere ich das Treten, um möglichst lange dieses Bild in mich aufsaugen zu können. Und dann merke ich, wie dieses Bild mich verändert. Es bringt mich mit Gelassenheit, Loslassen und Ruhe in Berührung. Und ich merke, ich fahre anders weiter. Noch immer trete ich in die Pedale. Doch nun nehme ich das Zirpen der Grillen wahr. Ich sehe die Blumen am Wegrand, spüre den warmen Fahrtwind und rieche den Duft des Heus.

Mir wird bewusst: Diese Katze war Gottes liebevolle Hilfe aus meinem inneren Druck und Stress auszusteigen. Dass ich meine Muskeln betätige bedeutet nicht, dass ich nur auf das Erreichen meines Zieles bedacht sein muss. Ich muss keinen Stress haben. Ich darf den Weg genießen. Ich darf mich am tiefen Blau des Himmels freuen und am wunderschönen Weinrot der „Bart-Haare“  der Maiskolben.

Fasziniert radle ich weiter: Eine Katze hat mich aus meinem Stress geholt. Mir wird bewusst, es ist die Achtsamkeit für das Hier und Jetzt, das mein Leben reich macht. Oft bin ich so damit beschäftigt Ziele zu erreichen und mit einem Tunnelblick auf das fixiert, was ich möchte oder nicht will, dass ich Gott, seine Gegenwart, das Leben um uns herum verpasse.

Die Katze hat mich neu daran erinnert: Das Sein, das Leben entfaltet sich immer im JETZT. Und das JETZT kann ich jederzeit wahrnehmen.

Nicht gestern, nicht morgen, nicht irgendwann geschieht das Wichtige, das Wertvolle, das Leben.  JETZT geschieht, was zählt und wichtig ist.

Ein tiefer Atemzug, ein bewusstes Hinhören, Hinsehen, mich Öffnen für das, was um mich geschieht, kann mich jederzeit ins JETZT und damit in Gottes Gegenwart bringen.
Denn Gott ist ein Gott der Gegenwart. Sein hebräischer Name „Jahwe“ ( = Ich bin ) oder „Immanuel“ ( Gott ist mit uns ) lädt mich dazu ein, das nicht zu vergessen.
JETZT ist ER da, mitten in dem was ich erlebe, dem Schönen, dem Schweren, meinen Gefühlen. Und ich darf IHN wahrnehmen.

Wäre das nicht klasse, wenn wir uns und die Welt um uns herum wieder mehr wahrnehmen? Wie kann das geschehen?

Auf der Website www.sacredspace.ie fand ich folgenden wunderbaren Text:

„In allem steckt der Kern einer Melodie, die mich lebendiger, liebevoller machen könnte.
Doch meine Sehnsüchte sind oft taub für sie, sie horchen lieber auf trügerische Töne.
Ich bitte, dass Gott mich befreit und meine Sehnsüchte in Einklang bringt.
Dann singe ich ein Lied der Liebe und des Lebens.”

Weltveränderung beginnt mir mir, mit meiner Achtsamkeit.

Folgende zwei Seminare laden dich ein,

deine Feinfühligkeit für Grenzen, Stress, Schwächen wertzuschätzen 

und dich und Gott neu wahrzunehmen.

 

Entdecke, wie das, was dir weh tut, dein größter Verbündeter ist:

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Grenzen sind Chancen – Hochsensibilität annehmen & aufblühen

11. – 15. Oktober 2017

im Allgäu, Allgäu-Weite

Den Flyer gibt es hier
Mehr Infos finden Sie hier

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Das Geheimnis der Schwäche

16. – 19. November 2017

CH- Zentrum Ländli am Ägerisee

Den Flyer gibt es hier
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Von Herzen wünsche ich dir in der kommenden Woche, dass du Gottes liebevolle Hilfen aus Stress auszusteigen, wahrnehmen kannst. 

Vielleicht kann dir die Website www.sacredspace.ie dabei helfen? Oft reichen nur 1 oder 2 Minuten mit diesen wundervollen Texten und Gebeten.

Viel Freude am JETZT. Viel Freude beim Hören & Miteinstimmen in die Lieder der Liebe und des Lebens um dich herum.

Andrea Kreuzer