Gedankenperle: Gewünscht und nicht bekommen

Heute erinnerte Gott sie daran, dass sie nicht erwarten sollte, alles zu bekommen, was sie sich vom Leben wünschte.

Die Dinge, die man sich wünschte, um die man bat und die man nicht bekam, hinterließen Lücken – im Herzen, aber manchmal auch in einem historischen Dorf.
Sosehr Nora dagegen aufbegehren wollte, sie musste doch einsehen, dass es diese Lücken waren, die Gott gebrauchte, um seine Kinder zu reifen und demütigen Menschen zu machen. Was man nicht bekam, konnte das Leben ebenso bereichern, wie das, was man bekam.
Das Leben hatte Lücken. Risse. Und doch war das Leben schön.

Nora konnte Gottes Nähe spüren. Sie hörte ihn in den Geräuschen der Natur um sie her, entdeckte ihn in den Sonnenstrahlen. Er hatte ihr diese Kapelle nicht gegeben. Er hatte ihr John nicht gegeben. Aber er hatte ihr sich selbst geschenkt. Er genügte.

“Er genügt, Nora.” Ihr Kopf wusste, dass Gott allein genügte. Aber ihr Herz schwankte noch …

Becky Wade, Und dann kamst du, Gerth Medien, S. 217 f