Ich liebe Geschichten zur Advents- und Weihnachtszeit? Sie berühren mein Herz und bringen mich mit meiner Sehnsucht in Berührung, dass der Himmel die Erde berührt und dass Wunder möglich sind. Wenn Sie möchten, teile ich solch eine Wunder-volle Geschichte mit Ihnen, die ich im letzten Jahr erlebt habe.
Schwer und dicht hängt der Nebel über der Landschaft und verdeckt die gegenüberliegenden Hügel. Ich folge dem Feldweg am Waldrand. Es ist still. Ich höre nur das Quietschen des Leders meiner Wanderschuhe, wenn ich den Fuss abrolle. Ab und zu mischt sich zum Quietschen ein Schmatzgeräusch, wenn ich meinen Fuss aus besonders matschigen und pfützenreichen Untergrund ziehe .
Wie feine Sprühwolken aus einem Wasserbestäuber, nur noch sanfter betupft neblige Feuchtigkeit meine Stirn und Wangen. Ich bleibe stehen und strecke meinen Kopf der sanften Berührung entgegen. Das ist schon fast liebkosend. Ich spüre, wie ich tief durchatme und langsam entspanne. Meine Gedanken wandern zu dem stacheligen Geschöpf in meinem Auto, das mein Weihnachtsbaum werden soll. Zumindest eine Sache habe ich heute geschafft. Ich habe die Fichte abgesägt und geholt, die bei Jemanden im Steingarten zu groß geworden war. Nun ja Einkaufen war ich auch noch und jetzt bin ich am Spazieren. Ich bin wirklich spazieren, auch wenn es schon langsam dämmert.
Ich biege nach links in den Wald und bleibe stehen. Wow, welche Ruhe strahlt so ein Nadelwald aus im Gegensatz zu den kahlen Laubbäumen. Ich bücke mich und reiße ein paar kleine Zweige von einem großen Kiefernast, den ein Sturm abgebrochen hat. Grünes Gras bedeckt nun den Boden. Er ist weich und federnd. Ich bleibe wieder stehen. „Das sieht ja wunderschön aus – hellgraue Flechten, mal größer, mal kleiner bedecken die zierlichen Lärchenäste ohne Nadeln.“ Wieder bücke ich mich. Mein Strauss in der Hand wächst. Das blaue Grün der Kiefer passt wunderbar zu dem gräulich-weiß-grünen zarten Gebilde der Flechten und der wippenden Lärchenzweige. Noch während ich den Waldstrauß betrachte, kommt mir plötzlich ein Gedanke: „Mache daraus einen Strauss für Karin. Kaufe dazu noch Rosen und liefere ihn für mich bei ihr ab.“
Überrascht halte ich inne und lausche weiter. So konkret habe ich Gott schon lange nicht mehr gehört, bzw. so konkret mit einem „Fleurop-Auftrag“. Und dann höre ich noch weitere Worte: „Sage ihr, dass ich ihr mit den Rosen danken möchte, dass Sie sich für mich um die Leute gekümmert hat. Doch jetzt ist sie dran. Sage ihr: Mache einen Spaziergang. Nimm dir wieder Zeit für dich und mich …“
Verwirrt höre ich zu. Das ist aber reichlich viel, was ich ihr sagen soll. Ob ich mir das alles behalten kann. Und was wird Karin dazu sagen. Ob das wohl passt, was ich höre? Oder sind es eher meine eigenen Eindrücke und Gedanken und gar nicht Gott?
Egal, das muss Karin entscheiden. Was von Gott ist und was nicht von Gott ist, ist nicht meine Aufgabe zu entscheiden. Ein Lächeln überzieht mein Gesicht. Plötzlich habe ich Energie. Ich freue mich schon auf das Gesicht von Karin. Die wird Augen machen. Doch jetzt muss ich erst ein mal Rosen besorgen.
Nachdenklich sitze ich drei Stunden später auf meinem Sofa. Karin war tatsächlich zuhause gewesen. Und das hat etwas zu sagen, denn von vier spontanen Besuchen, treffe ich sie nur einmal an. Die Freude und Überraschung ihrerseits über diesen wunderschön weihnachtlichen Rosenstrauss hat mich tief berührt. Das Waldbukett und die Nachricht waren tatsächlich das gewesen, was sie im Moment brauchte.
Da kommt mir ein Gedanke: Kann es sein, dass Gott mich absichtlich in die Kraftlosigkeit führt oder sie zulässt, damit ich sensibel bin für ihn und sein Reden? Denn eines ist mir klar: Wenn ich im Abarbeiten einer Liste bin, bin ich meist so sehr auf mein Ziel fixiert, dass ich für „weitere Aufgaben“ weder ein offenes Ohr, noch die Kraft habe. Benutzt Gott meine Kraftlosigkeit gerade, damit ER ein paar Menschen, die ihm am Herzen liegen, seine Nähe und Liebe zeigen kann?
Zum Geschenke einpacken habe ich noch immer keine Kraft. Ich greife zu meinem Roman. Vielleicht muss ich ja wirklich nichts leisten und darf SEIN. Einfach nur sein und das tun, was mir Spass macht und vor die Hände kommt.
Was erleben Sie, wenn Sie kraftlos sind? Wozu lädt Gott Sie dann ein?
Von Herzen wünsche ich Ihnen eine Adventszeit, in der das ZU VIEL Ihnen und anderen zum Segen wird.
Andrea Kreuzer
P.S. Suchen Sie noch ein Geschenk?
Vielleicht ist ja mein Buch “Meine Berufung entdecken & leben” oder ein Gutschein mit einen Teilbetrag für einen Fernkurs oder Seminar bei mir noch die Idee, auf die Sie gewartet haben?!